Mobility Training – vielmehr als ein bisschen Dehnen

Ob in Fitnessstudios, diversen Kursbeschreibungen oder in Fitnessartikeln, wahrscheinlich ist mittlerweile so gut wie jeder schon einmal über den Begriff Mobility Training in irgendeiner Form gestoßen. Ich selbst mache jeden Morgen nach dem Aufstehen eine kleine Mobility Routine und gestalte das Training meiner Kunden so, dass immer ein Anteil der Trainingsstunde dem Mobility Training gewidmet wird. Denn zu einer ganzheitlichen effektiven Trainingsstunde gehört für mich das Beweglichkeitstraining nach dem Mobility Ansatz immer dazu. Nach anfänglicher Skepsis aufgrund der teils ungewohnten Bewegungen haben auch meine Kunden dies zu schätzen gelernt und sind von ihren Fortschritten begeistert. Doch was hat es mit dem Training auf sich? Was für Vorteile bringt es und weshalb sollte jeder diese Übungen in seinen Alltag versuchen zu integrieren? Dies und vielmehr erfahrt ihr in diesem Artikel. Viel Spaß beim Lesen;)

 

Warum Mobility Training viel wirkungsvoller und effektiver ist als herkömmliches Dehnen

 

Im Mobility Training geht es nicht in erster Linie darum, möglichst dehnbar oder gelenkig zu sein, sondern vielmehr um den Ausbau der Fähigkeit, aktiv über den vollen individuellen Bewegungsumfang hinweg, die komplette Kontrolle über die Gelenke und die Bewegung an sich zu bewahren. Des Weiteren liegt der Fokus im Mobility Training vor allem auf der neuromuskulären Ansteuerung, um eine bessere Beweglichkeit zu erreichen. Im Gegensatz dazu geht es beim herkömmlichen Dehnen vor allem darum mit passiven Methoden, wie z.B. statisches Dehnen, das myofasziale System zu bearbeiten. Das Mobility Training geht jedoch einen Schritt weiter, indem es das Zentrale-Nerven-System (ZNS) und unser Gehirn mit in den Bewegungsablauf einbezieht.

Die Mobility Übungen, auch dynamische Gelenkbewegungen genannt, beinhalten immer eine Muskelspannung und Muskelimpulse, die zum Gehirn geleitet werden. Aufgrund dessen können mit diesen Übungen zehnmal so viele Rezeptoren in unseren Strukturen angesprochen werden wie beim herkömmlichen Dehnen, was in Folge zu einer vielfach besseren Stimulation unseres Gehirns führt.

Diese neuen Verschaltungen der Nervenbahnen führen dann zu einer besseren Beweglichkeit und zu einer besseren Bewegungskontrolle. Folglich schützt das Training auch vor Verletzungen, da es den Körper zum einen widerstandsfähiger macht und ihn zum anderen in potentiell verletzungsanfälligen Situationen besser reagieren lässt.

 

Mobility Übungen für mehr Beweglichkeit
Mit Mobility Training zu mehr Bewegungskontrolle

Wer kann von dem Mobility Training profitieren:

Schlichtweg jeder! Ob Leistungssportler oder Bürositzathlet, jeder kann von dem Training profitieren. Denn eine reibungslose Bewegung, egal ob im Alltag oder im Sport, setzt immer ein optimales Zusammenspiel von Mobilität wie Stabilität voraus.

Somit kann ich das Training jedem empfehlen, der nachhaltig was für seine Gesundheit machen und präventiv gegen mögliche Folgeerscheinungen des jahrelangen Sitzens und des Bewegungsmangels vorgehen möchte.

Natürlich sollte man das Training jedoch erstmal langsam anfangen und jeglichen unangenehmen Schmerz vermeiden. Ein Training mit einem professionellen Trainer/-in ist hier sicherlich von Vorteil, da er/sie die Übung optimal auf deine individuellen Vorrausetzungen anpasst und dir wichtige Hinweise bei der Ausführung geben kann.

 

Fazit:

Das bisherige mechanische Bild vom Menschen mit den Muskeln, Sehnen, Bändern greift im Mobility- Ansatz zu kurz. Vielmehr versteht man den Menschen in diesem Trainingsansatz als ein komplexes System, dessen Haltungen und Bewegungen von einem dynamischen Zusammenspiel zwischen zahlreichen strukturellen sowie neurophysiologischen Faktoren abhängt. Herkömmliches Stretching zieht einem quasi wie ein Gummibärchen einfach nur in die Läge mit der Folge, dass man dann während einer sportlichen Belastung eher verletzungsanfällig wird, wohingegen Mobility Training vor allem die motorische Kontrolle über den vollen Bewegungsumfang verbessert und somit vor Verletzungen sogar schützen kann.

In meinem letzten Beitrag über eine effiziente Mobility Routine für Zuhause findest du gezielt Übungen, wie du auch zuhause spürbar an Beweglichkeit gewinnen kannst. Schau auch gerne hier mal vorbei und falls du weitere Tipps oder meine Hilfestellung benötigst, freue ich mich jederzeit, dir auch persönlich weiterzuhelfen!  

Effiziente Mobility Routine für Zuhause

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